Ein französischer Film über Freundschaft... kennen wir das nicht schon? Letztes Jahr avancierte "Kleine Wahre Lügen" mit über 5 Millionen Zuschauern in Frankreich auch in Deutschland zu der Sommertragikomödie des Jahres.
Nun taucht Francois Cluzet erneut als reicher, launischer Hauptdarsteller auf unseren Leinwänden auf; nur diesmal querschnittsgelähmt, im Rollstuhl sitzend und auf der Suche nach einem neuen Pfleger. Eben dieser soll der gerade aus dem Gefängnis entlassene Driss werden, der sich eigentlich nur die Unterschrift für die "Absage trotz hervorragender Qualitäten" holen will um weiterhin Arbeitslosengeld empfangen zu können. Aber gerade er, der sich so sehr von den anderen Bewerbern mit ihren Referenzen unterscheidet, scheint geradezu perfekt für den Job oder wie er sich später selbst beschreibt: "pragmatisch".
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"Ziemlich beste Freunde" erzählt mit viel "schwarzem Humor" die Geschichte zweier Männer, die sich normalerweise niemals begegnet wären. Der eine ist weiß, reich und gebildet, der andere schwarz, arm und redet bevor er denkt. Der eine lebt in einem warm leuchtenden pariser Palais, der andere im kühlen Armenviertel. Der eine hat eigentlich alles, was man sich für Geld kaufen kann, nur die wahren Güter hat er alle verloren. Der andere hingegen hat gar nichts mehr zu verlieren. Doch eines verbindet sie: der Mut und der Wille, das Leben zu leben. Gegenseitig zeigen sie sich wieder die Freude an den Dingen, die seit Jahren da sind, aber nicht mehr geschätzt und zur Seite gestellt wurden: mit einem Maserati durch Paris rasen, den Rollstuhl auf 12PS aufrüsten, in der Nacht frische Luft atmend durch Paris fahren, einen Joint rauchen und zum Paragliding fahren, und der Geburtstagsfeier endlich wieder ein bisschen Spaß verleihen, bis hin zur Lebensgeschichte und sich gegenseitig Beziehungs- und Familientipps geben. Freundschaft eben, aber nicht irgendeine, sondern eine besondere Freundschaft, die über soziale und kulturelle Grenzen hinweggeht und mit Ignoranz, Klischees und Vorurteilen aufräumt.
Was man wirklich aneinander hat, merkt man erst, wenn die gemeinsame Zeit vorbei ist. Wenn man sich wieder trennen muss. Wenn man anfängt, zurück in die Einsamkeit geworfen, sich gehen zu lassen. Aber was einen wahren Freund ausmacht, zeigt sich, wenn er plötzlich wieder vor der Tür steht.
Ein unglaublich gefühlvoller Film, den man am besten zusammen mit Freunden und netten Menschen genießt, und sich zuletzt die Tränen des Lachens und der Rührung von den Wangen wischt.

